Wermatswil

Die Nashörner - Zusammenfassung

«Ich bin der letzte Mensch»

Nur einer widersetzt sich dem Massenwahn. Béranger, Ionescos Jedermann-Figur, sitzt mit Hans im Café. Während des Gesprächs hört man ein grosses Tier herumlaufen und schnauben: ein Nashorn. Die Anwesenden sind empört über den Lärm und die Schäden, die das Tier hervorruft. Béranger betrachtet das Geschehen gleichgültig.

Im Büro eines Verlagshauses dreht sich das Gespräch ebenfalls um die Nashörner. Frau Schmetterling streitet deren Existenz schlichtweg ab und bezeichnet Béranger und Daisy, welche beide die Tiere gesehen haben wollen, als Fantasten oder Lügner. Frau Ochs kommt herein: Sie wird von einem Nashorn verfolgt, in welchem sie wenig später ihren Mann erkennt.
Béranger besucht Hans, der von einer merkwürdigen Krankheit befallen ist: Er hat eine Beule auf der Stirn, die stetig wächst, seine Haut verändert sich; er verwandelt sich in ein Nashorn. Béranger flieht vor Hans' Aggressivität, sieht sich bald von anderen Nashörnern umzingelt. Seine Verwandlung zum Nashorn begrüsst Hans als «Rückkehr zur ursprünglichen Einheit und Natürlichkeit».

«Ich kapituliere nicht»

Béranger zieht sich nach Hause zurück, wo ihn Kolleginnen aufsuchen und ihm ihre Meinungen zur Ausbreitung der Nashörner kundtun. Immer mehr Menschen verwandeln sich in Nashörner, und zuletzt verfällt auch Daisy dem Massenwahn. Allein Béranger will sich notfalls mit der Waffe verteidigen: «Ich bin der letzte Mensch. Ich werde es bleiben bis zum Ende! Ich kapituliere nicht.»

(Eingesandt und abgedruckt im AvU, 15.01.05)